Dein Vermächtnis

Dein Vermächtnis

Dein Durchhaltevermögen
ist dein grösstes Vermögen
auf Jahre der Dürre
folgt nun nur noch Fülle.

Und plötzlich weisst du:
Es hat sich gelohnt!
Du wirst nun noch und noch belohnt!

Viel hast du ertragen
an Schmerzen und Hohn!
Doch das gehört nun alten Tagen.
Jetzt kommt der Lohn:
Das Licht dehnt sich aus in dieser Welt!
Doch alles hattest du freiwillig gewählt,
um das Paradies zu erschaffen auf Erden.

Die Engel sagen dir Dank:
„Nun kann es werden!
Geh‘, ruh‘ dich aus,
komm‘ ganz und gar zu dir nach Haus!
Lass los und geniesse
die reifen Früchte im Paradiese!
Die Finsternis ist nun vorbei!“

Du hebst das Glas Wein in der Runde und sagst:
„Wir waren dabei!
Wir haben gekämpft für das Licht,
auf dass es möge bleiben ewiglich!“

Du erlebst noch solange du lebst
das, wonach du gestrebst
und dankst dir selbst, dass
du nie zurückgekrebst!

Andere gingen – manche oft zu früh –  ins Licht,
und kämpften dann von der anderen Seite für dich.
Nun dankst du ihnen
und richtest aus ein Fest,
bevor du dich in Frieden niederlässt,
ohne aufzuhören ein Hüter – eine Hüterin – zu sein:
Ein Hüter – eine Hüterin – für den Frieden
für gross und klein.

Und du gibst weiter dein Vermächtnis.
Niemals geht vergessen das Zeugnis
deines Tuns im Dienste der Wahrheit!
Du siehst es gemeisselt in Stein
und Gott dankt dir für dein Sein.

Text: Petra Dobrovolny
…. auch im Andenken an die Tschechoslowakei
vor 50 Jahren, am 21. August 1968

Foto: PD: Phloxien

Dein Weg

Tapf, tapfer, am tapfersten
gehst du deinen Weg
über Stock und Stein
unbeirrt,
manchmal etwas verwirrt,
doch immer sicher
geführt von Engeln,
die dich nie drängeln.

An mancher Kreuzung biegst du ab,
schweifst ab,
doch immer nur zum Schein,
denn immer hält dich das Labyrinth:
Es kann nicht anders sein.

Auf deinem Weg gehst du tapfer und geschwind,
auf dass du unbeirrt zum Ziele findst:
In der Mitte deiner Lebenskreise
findst du dich selbst und wirst weise!

Text: Petra Dobrovolny
Foto: PD: Birchi Plateau mit Bank und Eiche

Was die Eiche dir flüstert: Halt‘ dich fest ….

„Halt dich fest an mir
und lass‘ dir neue Wurzeln schlagen!
Denn die alten gehören
vergang’nen Tagen.

Bald wird ein frisches Grün
in deinem Herzen spriessen
und nichts wird dich mehr verdriessen.

Deine Krone zum Himmel
du erhebst wie ich.
Meine Aeste umarmen und trösten dich:

Werd‘ wieder ein Kind,
das auf Erden ein neues
Zuhause find.“

Text: Petra Dobrovolny
Foto: PD: Eiche

 

Neues Leben

Deine Sorgen
sind gestorben
in der Nacht.
Nun bist du aufgewacht
an diesem wunderbaren Morgen
und fragst dich:
„Wo sind meine Sorgen?“

Du wunderst dich,
du spürst nicht mehr
ihr schweres Gewicht!
Der Sonne Schein lädt
zu neuem Leben dich ein.

An die Leichtigkeit
bist du noch nicht gewöhnt,
der Gesang der Vögel dein Herz verwöhnt,
es spürt Freude und fühlt sich geborgen
in diesem neuen Leben
ohne Sorgen.

Text: Petra Dobrovolny
Foto: PD: Johanniskraut

 

Paradies auf Erden

Die Göttin war immer schon da!
Nun öffnest du dich ihr:
Zur Schöpfung, zum Reichtum:

so fruchtbar
an Fülle, Freude, Liebe …
und Wunder werden wahr!

Du kannst es kaum greifen
mit nur zwei Händen.
Deine Wünsche reifen
ohne Ende.

Die Früchte darfst du pflücken
zu deinem Entzücken
bitter, süss, sauer,
alles von endloser Dauer.

Ein neues Leben ist für dich bereit.
Ihr dürft es feiern zu zweit,
eure Liebe wächst weiter und weit.

Petra Dobrovolny

Lass los und werd‘ ein Narr

Lass los!
Du musst die Welt nicht mehr tragen!
Du musst auch nicht fragen,
ob du loslassen darfst.
Und wo bleibt meine Kontrolle?
O, spiel doch nicht mehr diese Rolle!

Zunächst ein Chaos entsteht:
Alles wird durcheinandergepurzelt,
dann wird alles neu verwurzelt
in höherer Ordnung.
Und zu deiner Verwunderung
war das nicht der Welt Untergang,
sondern ein neuer Anfang.

Es gibt dich noch
befreit vom Joch
Du lässt dich von Mutter Erde tragen,
vergisst deine Bedenken und deine vielen Fragen.
Für dich werden nur noch Rosen blühen.
Die sagen dir: „Vergiss deine Müh’n!
Erfreu‘ dich an unserem Duft
und mach‘ deinem Herzen Luft!
Geh‘ frohgemut deinen neuen Weg
auf dem kein Hindernis mehr steht.
Du hast jetzt freie Bahn
und fängst nicht mehr von vorne an!“

Reicher an Erfahrung gehst du weiter,
die Wolken sind verschwunden
und du gibst zu unumwunden:

Die Welt in dir ist heiter!

Wie der Narr im Deck des Tarot
kommst du nun den andern vor.
Du sagst ihnen:
+Der Schritt ins Leere
ist eine prima Lehre
in der Schule des Vertraun’s.“
Nach einem Sturz
ist das Leben nicht vermurkst.
Es ordnet sich in neue Bahnen,
die du vorher nie konntest erahnen.
Du stehst auf im Licht des neuen Tags
und staunst darüber,
was da kommen mag.

Text: Petra Dobrovolny
Foto: PD   Jungfrau im Berner Oberland,
vom Harder ob Interlaken aus gesehen