Die Botschaft einer verstorbenen Mutter an ihre Kinder

Einen Tag, nachdem unsere Freundin Gisela gestorben war, erschien sie mir in der Nacht auf den 14. September, ein paar Tage vor ihrer Beerdigung in Locarno. Sie trägt ein hellbeiges langes Brautkleid, einen Schleier aus Spitzen in der Form, wie es die Frauen in Spanien in der Kirche tragen. In ihren Händen hält sie als Brautstrauss kurzstielige rote Rosen mit weisser Myrte. Sie sieht so aus, wie sie im Alter von etwa 50 Jahren aussah. Sie bittet mich, Ihren sechs Kindern folgende Botschaft zu überbringen und sagt: «Liebe Kinder! Trauert nicht um mich, der Herr hat mich von meinen Leiden erlöst. Dankt Ihm dafür, freut euch darüber und feiert. Das Leben ist ein grosses Geschenk, das Sterben gehört dazu. Ich hatte genügend Zeit zum Abschiednehmen vom irdischen Leben, habe alles geregelt, ich habe mich mit allem und allen versöhnt. So konnte ich mich voller Vertrauen in Seine Hände begeben. – Ich möchte euch von Herzen danken, dass ihr mich als Mutter in diesem euren Leben gewählt hattet. Wir haben viel voneinander gelernt. Dies war die Erfüllung für mich und meine Freude. – Bei der Feier in Locarno werden meine sterblichen Überreste neben diejenigen von Mario gebettet. Doch dies ist nur ein äusseres Bild in eurer Wirklichkeit. In Wahrheit geht meine Reise danach weiter: Engel werden mich zu meinem geliebten Partner in den Himmel begleiten. Dort wird eine himmlische Hochzeit stattfinden. So haben wir es uns immer gewünscht, und dieser Wunsch geht nun in Erfüllung. Als eure himmlischen Eltern werden wir liebevoll von oben über euch, euren Kindern und Kindeskindern wachen, euch beschützen und euch beiseite stehen. Wenn ihr es wünscht, könnt ihr uns um Rat fragen. Doch erinnert euch, ihr habt euren freien Willen und eure Freiheit. Wir begleiten euch in Liebe, wie auch immer ihr euch entscheiden mögt. Zum Schluss wünsche ich mir, dass ihr euch immer gut vertragt und euch gegenseitig unterstützt. Lasst es euch gut gehen und feiert das Leben.»   

Zum Abschied winkt sie, wirft Kusshändchen und dreht sich um. Zwei Engel nehmen sie in ihre Mitte. Sie schreiten langsam in diagonaler Richtung nach rechts oben, von meiner Perspektive aus gesehen von mir weg. In der Ferne sehe ich eine Brücke in Regenbogenfarben über einem Fluss, auf der anderen Seite der Brücke wartet ihr vor Jahren verstorbener Lebenspartner, festlich gekleidet wie ein Bräutigam, in der Brusttasche ist ein kleines Sträusschen mit Maiglöckchen, hinter ihm steht Giselas Bruder, ebenfalls festlich gekleidet. Er scheint einer der Trauzeugen zu sein, weiter hinten sind noch viele Seelen verstorbener Familienmitglieder versammelt. Es herrscht eine Atmosphäre der freudigen Erwartung. Von irgendwoher klingt eine himmlische Musik.

Foto und Text: Petra Dobrovolny

Zettelnotiz 09

Die Rede von Philine Conrad vom 23. Juli 2023 bei ihrer Preisverleihung durch die Martin Luther Gesellschaft in Erfurt. Thema: Die Unmenschlichkeit der Normalisierung unserer Gesellschaft und die Überwindung der Spaltung mit der Hilfe der Kunst.

Begegnungen mit dem Wasser des Lebens

22. März 2023: Meine Begegnungen mit dem Wasser
Heute ist der internationale Tag des Wassers. Dies bringt mich auf die Idee, mal über die Bedeutung des Wassers für mein Leben nachzudenken. Alles, die dies lesen, möchte ich auch dazu inspirieren:

Bist du an einem Gewässer geboren? Wohnst du an einem See? Hast du Sehnsucht nach dem Meer? Musst du mit Wassermangel leben oder mit Überschwemmungen? Verbringst du Ferien an einer Thermalquelle? Welche Flüsse, Seen und Meere hast du schon in deinem Leben bereist?

An dieser Stelle werde ich noch mehr schreiben. Doch jetzt gehe ich zu Ehren des Tages zuerst ins Leukerbader Thermalbad. Bis später!

Foto: Thermalquellenschlucht Leukerbad, Wasserfall der Dala
und Text: Petra Dobrovolny

Leukerbadner Rosinen – Begegnungen im Februar

Etwa zwei Wochen nach meiner Klangmeditation vom 13. Januar spricht mich in der Kirche nach meinem Proben eine ältere Dame an. Sie fragt mich, ob wir immer noch für die Ukraine sammeln. Ich bestätige, dass wir für die kriegstraumatisierten Menschen dort eine Selbsthilfe in die Wege leiten. Daraufhin gibt sie mir ein Zehner-Nötli und hat Tränen in den Augen. Ihr Mitgefühl berührt mich. Sie wohne in Leukerbad, erzählt sie mir und empfiehlt ihrer ebenfalls anwesenden Freundin, das nächste Mal meine Klangmeditation zu besuchen.

Am 12. Februar treffen Georg und ich auf einem Spaziergang eine ältere Leukerbadnerin vor ihrem Kuhstall an. Wir kommen ins Gespräch. Sie meint: «Die Zeiten seien schwierig. Jetzt wolle der Selenskyj nach Panzern auch noch Kampfflugzeuge. Georg gibt zu bedenken, dass die Ukraine von der Kremlführung angegriffen werde und sich verteidigen müsse. Ja, das stimme, da habe er recht. Hier im Westen wolle niemand kämpfen, da sei es schon gut, wenn die Ukrainer das tun. Aber hier hätten es die Jungen schon schwer genug. In Leukerbad gäbe es nicht genug Lehrplätze. So gingen die Jungen ins Tal und kämen nach der Lehre nicht mehr zurück. Es gäbe hier 400 leere Wohnungen. Die Alten kämen nicht mehr oder seien gestorben, die Jungen wollen die renovierungsbedürftigen Wohnungen nicht übernehmen. Da müsste sich die Gemeinde etwas einfallen lassen. Zwei kleine Nachbargemeinden, Inden und Albinen, hätten jungen Familien Vergünstigungen bei den Steuern und Krankenkassenprämien sowie beim öffentlichen Verkehr geboten. Mit Erfolg: Innerhalb eines Jahres zogen nach Inden so viele Familien, dass es jetzt keine freien Wohnungen mehr gibt. – Jetzt müsse sie den Stall ausmisten, meint die Leukerbadnerin. Wir erfahren noch, dass sie Bernadette heisst. Bevor wir weitergehen, stellt sie uns noch zwei ihrer weiss-braunen Kühe vor: Bernarda und Berna. Beide heben ihre schönen gehörnten Köpfe und schnuppern neugierig in unsere Richtung.

Am 10. Februar ist es wieder Zeit für eine weitere Klangmeditation. Dieses Mal stellt die Sakristanin sogar vier grosse Kerzen auf die Treppe zur Seitenkapelle, auf deren Altar ich meine Klangschalen – natürlich mit Erlaubnis des Pfarrers aufgestellt habe. Zum ersten Mal befinden sich zwei Kinder und eine Jugendliche unter dem Publikum. Die meisten stimmen sich im stillen Gebet in meine Klänge ein und folgen meinen gesungenen Worten der lateinischen Liturgie. Es entsteht ein starkes friedliches Energiefeld. Es gibt auch dieses Mal keine Störungen von aussen. Georg sitzt neben der Türe und sorgt dafür, dass später Dazukommende diese leise schliessen. Die heilige Maria von Fatima lächelt sanft, verstorbene Ahnen schweben in Lichtkugeln herbei, über uns spüre ich die Anwesenheit vieler Engel. Bevor nach 45 Minuten die Glocken dreimal viertel vor 18 Uhr schlagen, schliesse ich mit dem «Andate in pacem» ab. Beim Publikum bedanke ich mich für’s Kommen und Dasein, Zeichen der Dankbarkeit sind die Antwort. Einige haben Tränen in den Augen. Die friedliche Stille ist mit einer so wohltuenden Andacht gefüllt, dass niemand sie mit einem Beifallklatschen stören mag. Ich freue mich, dass meine Klänge und Gesänge so willkommen sind und die Herzen berühren. Zum vierten Mal. Jedes Mal scheint sich die entstehende Energiewolke der Andacht, des Friedens und der Dankbarkeit noch mehr zu verdichten.   

Foto: Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen, Leukerbad

und Text: Petra Dobrovolny       
     

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Was die Eiche dir flüstert: Halt‘ dich fest ….

„Halt dich fest an mir
und lass‘ dir neue Wurzeln schlagen!
Denn die alten gehören
vergang’nen Tagen.

Bald wird ein frisches Grün
in deinem Herzen spriessen
und nichts wird dich mehr verdriessen.

Deine Krone zum Himmel
du erhebst wie ich.
Meine Aeste umarmen und trösten dich:

Werd‘ wieder ein Kind,
das auf Erden ein neues
Zuhause find.“

Text: Petra Dobrovolny
Foto: PD: Eiche

 

Paradies auf Erden

Die Göttin war immer schon da!
Nun öffnest du dich ihr:
Zur Schöpfung, zum Reichtum:

so fruchtbar
an Fülle, Freude, Liebe …
und Wunder werden wahr!

Du kannst es kaum greifen
mit nur zwei Händen.
Deine Wünsche reifen
ohne Ende.

Die Früchte darfst du pflücken
zu deinem Entzücken
bitter, süss, sauer,
alles von endloser Dauer.

Ein neues Leben ist für dich bereit.
Ihr dürft es feiern zu zweit,
eure Liebe wächst weiter und weit.

Petra Dobrovolny