Mein Tagebuch: 02.12.2022

02. Dezember, Freitag: Advent von innen: Unser Herz kann leuchten!

Am Montag fand der Berner «Zibelemärit» wieder in seiner traditionellen Form statt. Vorletztes Jahr war er «wegen Corona» ausgefallen, letztes Jahr durfte «wegen Corona» kein Alkohol ausgeschenkt werden, dieses Jahr ist fast alles wieder beim Alten. Es duftet nach Glühwein und Zwiebelkuchen. Die Stimmung ist friedlich, die Menschen sind dankbar und freuen sich. Sie stehen in Gruppen zusammen und prosten sich zu. Niemand trägt eine Maske. Ein neues Vertrauen ins Leben scheint zu keimen.  
Nach vier Tagen unter dem Berner Hochnebel bin ich gestern wieder unter dem blauen Walliser Himmel angekommen.

Heute Morgen, als ich das Radio einschaltete, sang gerade Udo Jürgens: «Es werde Licht, es werde Menschlichkeit, nicht nur zur Weihnachtszeit». Wie wahr!
«Die Urkraft im Kern des menschlichen Herzens» ist der Titel des neusten Buches des bekannten Geomanten Marko Pogacnik. Er beschreibt, wie unser Herz mit jenem von Mutter Erde verbunden ist, die mit ihrem Liebesfeld ständig alle Lebewesen durchdringt und liebkost. Wir seien uns dessen nur noch nicht bewusst, da unser Verstand uns zu sehr dominiere, und auch weil wir die Verbindung zu der Herzenskraft der Drachen und Feen verloren hätten. Jedoch sei die volle Liebeskraft des menschlichen Herzens am Erwachen und dabei, die ungünstige Weltentwicklung umzuwandeln. Seine Visionen und Träume haben Marco Pogacnik dazu inspiriert, dieses Buch zu schreiben, um uns die frohe Botschaft darüber mitzuteilen, welches Liebespotenzial noch in uns schlummert.

Mein Kommentar: Wir sehen im Aussen überwiegend den Mangel bzw. haben Angst vor einem drohenden Mangel, auch wenn wir im Überfluss leben. Das Wort «Strommangellage» wurde zum «Unwort des Jahres» deklariert. Viele Menschen resignieren und sagen: «Da kann ich sowieso nichts dran ändern.» Helfen kann nur ein Retter, der von aussen – von woher denn? – kommt. Jetzt leben wir in der Adventzeit. Wie wäre es, wenn wir unser inneres Licht immer stärker strahlen lassen? Jedes Mal, wenn wir eine Kerze anzünden, können wir uns mit unserem Herzenslicht verbinden und es zusammen mit dem Licht der Kerze in die Welt schicken. Unser Herzmuskel funktioniert durch Elektrizität. Solange wir leben und gesund sind, herrscht dort keine Strommangellage.
Es ist Mittag und Zeit für mich, in der Kirche meine Klangschalen aufzustellen und zu singen: «Pleni sunt caeli et terra gloria tua.» Mutter Erde, Drachen und Feen gehören zur Glorie der göttlichen Schöpfung, wir auch.

Die Tage bis zur Wintersonnenwende am 21. Dezember sind besondere Tage der Einkehr, des Abschieds von diesem Jahr oder von schon länger Vergangenem. Noch einmal danken für Erlebtes, Gelerntes, jemandem … Ich zünde eine zartgelbe Allgäuer Kräuterkerze mit den Inhaltsstoffen von Salbei, Ringelblume, Gänseblümchen und Sonnenblume zum Thema Dank an. Für vieles kann ich in meinem Leben dankbar sein … Mir kommt jetzt ein Mensch in den Sinn – er lebt nicht mehr – , dem ich dafür danken möchte, dass er mir so viele Stunden zugehört hat. Vor allem hat er meinem Schweigen zugehört. Das ist eine besondere Kunst. Ich durfte sie erfahren und erlernen. Danke für dieses Geschenk.

Foto: Unser Adventsschmuck vom „Chutzegarte“ in Bremgarten

und Text: Petra Dobrovolny