Mein Tagebuch: Rückblick 1. Hälfte 2022

28. Dezember, Mittwoch: Jahresrückblick 1. Teil: 20.12.2021 bis Mai 2022

Georg meint, es sei noch zu früh für einen Jahresrückblick, denn das Jahr sei noch nicht zu Ende, es könnte noch viel passieren. Doch ich möchte schon mal damit beginnen und kann immer noch hinzufügen, was sich in den folgenden Tagen zeigen mag.

Zunächst schaue ich in meinem Tagebuch 2021* nach, wie die letztjährige Weihnachtszeit war und staune, denn jene Ereignisse scheinen mir schon ewig her und wegen ihrer Unglaublichkeit und Absurdität wie aus einer anderen Welt zu sein. Unter dem Datum vom 22. Dezember 2021, Mittwoch, hatte ich geschrieben: «Seit letztem Montag gilt in der ganzen Schweiz für öffentliche Innenräume die 2G-Regel: Nur Geimpfte und nachweislich Genesene dürfen zum Beispiel in Restaurants und Kirchen. … Welche Kirche unterstützt eine solche Diskriminierung? Dazu noch mit welcher Begründung, wenn es klar ist, dass Geimpfte das Virus auch verbreiten können? Wurde die Botschaft von Christus vergessen? Hier in Leukerbad lese ich den Fahrplan der Gottesdienste und Messen über Weihnachten und Neujahr: Zertifikatspflicht! Ich kann es kaum glauben!»
Für die Therme galt sogar die 2Gplus-Regel: Geimpfte und Genesene mussten beim Eingang zusätzlich einen negativen Test vorweisen! Spätestens im Dezember 2021 war also bekannt, dass Geimpfte ansteckend sind. Diese Massnahmen dauerten zwei Monate lang.
Für uns Ungeimpfte bedeutete dies: Wir durften weder ins Thermalbad noch in die Kirche. Restaurants durften wir nur zum Besuch der Toilette betreten, Getränke und Mahlzeiten mussten wir egal bei welchem Wetter draussen einnehmen. Unsere Bekannten in Deutschland meinten: «Da habt ihr es in der Schweiz noch gut! Hier dürfen Ungeimpfte noch nicht einmal ein Geschäft betreten. Ihr dürft wenigstens noch selbst einkaufen!»

Einer der bekanntesten Ungeimpften ist der Tennisspieler Novak Djokovic. Er darf nach längerem Hin und Her und 11 Tagen Quarantäne in einem Hotel mit Trainingsverbot nicht an den «Australian Open» teilnehmen und muss das Land verlassen.
Ende Januar beginnen in Kanada die «Truckers» gegen die Impfpflicht für LKW-Fahrer:innen, die die kanadisch-amerikanische Grenze überqueren, zu streiken. Die Bilder der langen Lastwagenkolonnen in den Strassen von Ottawa bei Schnee und Kälte von -30°C gehen um die Welt. Der Bevölkerung wird verboten die Streikenden mit Lebensmitteln zu versorgen. Schliesslich wird die Demonstration mit Polizei- und Militärgewalt aufgelöst. Gegen Ende dieses Jahres wird die Impfpflicht für die «Truckers» aufgehoben. Doch viele haben längst ihren Job verloren.

Das deutsche Verfassungsgericht entschied im Frühjahr, dass eine Impfpflicht für bestimmte Berufe rechtens ist. Im Verlaufe dieses Jahres werden immer mehr Impfnebenwirkungen bekannt. Ende Jahr krebst Gesundheitsminister Lauterbach zurück, angeblich weil die Impfung nicht gut gegen die jetzige Omikron-Variante wirkt. Die «einrichtungsbezogene» Impfpflicht wird in Deutschland auslaufen, d.h. nicht mehr verlängert. Viele Pflegende haben inzwischen entweder ihren Job verloren, freiwillig gekündigt oder ihren Beruf aufgegeben.

Am 19.2.2022 wird in der Schweiz plötzlich alles wieder anders: Von einem Tag auf den anderen fallen die meisten Covid-Massnahmen weg. Das Zertifikat gibt es nur noch für Auslandreisen. «Corona» sei ab sofort die Sache der Kantone.

Am 24. Februar passiert etwas, was das Thema «Corona» bis heute in den Nachrichten der Medien beiseitedrängt: Unter der Führung des Kremls greift die russische Armee die Ukraine an. Dieser brutale und sinnlose Krieg ist auch heute noch nicht beendet. Wir erleben die Folgen aus nächster Nähe mit: Seit Ostern haben wir in Bremgarten ukrainische Nachbarinnen aus der inzwischen zerstörten Stadt Mariupol: eine Grossmutter, ihre zwei Töchter mit je zwei kleinen Kindern. Ein weiteres Kind erblickt Ende Juni das Licht der Welt und heisst «Platon».
Für den 31. März erklärt der Bundesrat ab Mitternacht die «Corona-Krise» für beendet. Im öffentlichen Verkehr gilt die Maskenpflicht nicht mehr. Wer möchte, kann freiwillig eine Maske tragen. Dies tut jedoch kaum jemand.
Am 1. und 2. April darf ich mein Video «A Prayer for Peace» in London an einer Ausstellung der Stanley Picker Gallery zeigen und erhalte viele positive Rückmeldungen. Ihr findet es auf meinem Youtube-Kanal unter  https://www.youtube.com/watch?v=hibUT-AiHcE&t=136s

Am 24. April darf ich im evangelisch-reformierten Kirchenzentrum in Leukerbad unter dem Titel «Dein Leben ist wie ein Gedicht» meine in den Jahren 2018 bis 2020 veröffentlichten Gedichte vorlesen. Am 28. September findet eine zweite Gedichtlesung statt: «Was die Eiche dir flüstert». Eine Kostprobe findet ihr als Video auf meinem Youtube-Kanal unter «Frühlingsgedichte zur Erbauung der Seele»  https://www.youtube.com/watch?v=N-h_yASvH_s

*Im Mai 2022 erscheint der Erzählband «Tanz im Zwielicht» mit meinem 140-seitigen Beitrag: «Mein Tagebuch 2021: Lebensweg und Wandlung». Während ich dies schreibe, fällt mir erst auf, wie viele meiner Werke ich dieses Jahr der Öffentlichkeit näherbringen konnte:
Das bereits erwähnte «Friedensgebet-Video», A Prayer for Peace, weitere Videos auf meinem Youtube-Kanal, zwei Gedichtlesungen, zwei neue Alben oder CD Nr. 51 und 52 mit den Titeln «Waves of Love» und «Holy Grail» – mehr dazu bei www.dolphinkissis.ch  , am 15. Oktober begleiteten meine Klänge die abendliche Samstagsmesse in der Marienkirche von Leukerbad, im Dezember bot ich zwei Klangmeditationen in der Seitenkapelle dieser Kirche unter der Obhut der Maria von Fatima an. Darüber freue ich mich sehr.

Foto: Umgebung Leukerbad und Text: Petra Dobrovolny

Das Herz der Eiche

Das Herz der Eiche

In meine knorrige Rinde
kann kein Liebespaar
ein Herz ritzen.

Nun hab‘ ich selbst
für dich ein Herz gemalt
auf meine Rinde!

Möge es dich erfreu’n,
mein Kinde!

Gehst du achtsam durch die Natur,
dir manches Herz entgegenkommt!
Wund’re dich nur!

Vieles wirst du entdecken,
was wiederum dein Herz
wird wecken!

Text und Foto:
Petra Dobrovolny-Mühlenbach

Zeitenwende

Du musst nichts mehr tragen
und nicht mehr verzagen,
wenn die Probleme der Welt
deinen Horizont überragen.

Die Zeiten sind zu Ende,
ob du es glaubst oder nicht!
Die Welt wird verwandelt,
wenn du auf deinem Weg wandelst.

Sei dir treu,
alles andere ist einerlei.

So ist dein Herz froh und munter
und die Welt wird kunterbunter.
In allen Farben sie erstrahlt
und Gott uns einen
Regenbogen malt!

Text: Petra Dobrovolny
Foto: Regenbogen, PD

 

 

Dein Vermächtnis

Dein Vermächtnis

Dein Durchhaltevermögen
ist dein grösstes Vermögen
auf Jahre der Dürre
folgt nun nur noch Fülle.

Und plötzlich weisst du:
Es hat sich gelohnt!
Du wirst nun noch und noch belohnt!

Viel hast du ertragen
an Schmerzen und Hohn!
Doch das gehört nun alten Tagen.
Jetzt kommt der Lohn:
Das Licht dehnt sich aus in dieser Welt!
Doch alles hattest du freiwillig gewählt,
um das Paradies zu erschaffen auf Erden.

Die Engel sagen dir Dank:
„Nun kann es werden!
Geh‘, ruh‘ dich aus,
komm‘ ganz und gar zu dir nach Haus!
Lass los und geniesse
die reifen Früchte im Paradiese!
Die Finsternis ist nun vorbei!“

Du hebst das Glas Wein in der Runde und sagst:
„Wir waren dabei!
Wir haben gekämpft für das Licht,
auf dass es möge bleiben ewiglich!“

Du erlebst noch solange du lebst
das, wonach du gestrebst
und dankst dir selbst, dass
du nie zurückgekrebst!

Andere gingen – manche oft zu früh –  ins Licht,
und kämpften dann von der anderen Seite für dich.
Nun dankst du ihnen
und richtest aus ein Fest,
bevor du dich in Frieden niederlässt,
ohne aufzuhören ein Hüter – eine Hüterin – zu sein:
Ein Hüter – eine Hüterin – für den Frieden
für gross und klein.

Und du gibst weiter dein Vermächtnis.
Niemals geht vergessen das Zeugnis
deines Tuns im Dienste der Wahrheit!
Du siehst es gemeisselt in Stein
und Gott dankt dir für dein Sein.

Text: Petra Dobrovolny
…. auch im Andenken an die Tschechoslowakei
vor 50 Jahren, am 21. August 1968

Foto: PD: Phloxien

Dein Weg

Tapf, tapfer, am tapfersten
gehst du deinen Weg
über Stock und Stein
unbeirrt,
manchmal etwas verwirrt,
doch immer sicher
geführt von Engeln,
die dich nie drängeln.

An mancher Kreuzung biegst du ab,
schweifst ab,
doch immer nur zum Schein,
denn immer hält dich das Labyrinth:
Es kann nicht anders sein.

Auf deinem Weg gehst du tapfer und geschwind,
auf dass du unbeirrt zum Ziele findst:
In der Mitte deiner Lebenskreise
findst du dich selbst und wirst weise!

Text: Petra Dobrovolny
Foto: PD: Birchi Plateau mit Bank und Eiche

Neues Leben

Deine Sorgen
sind gestorben
in der Nacht.
Nun bist du aufgewacht
an diesem wunderbaren Morgen
und fragst dich:
„Wo sind meine Sorgen?“

Du wunderst dich,
du spürst nicht mehr
ihr schweres Gewicht!
Der Sonne Schein lädt
zu neuem Leben dich ein.

An die Leichtigkeit
bist du noch nicht gewöhnt,
der Gesang der Vögel dein Herz verwöhnt,
es spürt Freude und fühlt sich geborgen
in diesem neuen Leben
ohne Sorgen.

Text: Petra Dobrovolny
Foto: PD: Johanniskraut

 

Lass los und werd‘ ein Narr

Lass los!
Du musst die Welt nicht mehr tragen!
Du musst auch nicht fragen,
ob du loslassen darfst.
Und wo bleibt meine Kontrolle?
O, spiel doch nicht mehr diese Rolle!

Zunächst ein Chaos entsteht:
Alles wird durcheinandergepurzelt,
dann wird alles neu verwurzelt
in höherer Ordnung.
Und zu deiner Verwunderung
war das nicht der Welt Untergang,
sondern ein neuer Anfang.

Es gibt dich noch
befreit vom Joch
Du lässt dich von Mutter Erde tragen,
vergisst deine Bedenken und deine vielen Fragen.
Für dich werden nur noch Rosen blühen.
Die sagen dir: „Vergiss deine Müh’n!
Erfreu‘ dich an unserem Duft
und mach‘ deinem Herzen Luft!
Geh‘ frohgemut deinen neuen Weg
auf dem kein Hindernis mehr steht.
Du hast jetzt freie Bahn
und fängst nicht mehr von vorne an!“

Reicher an Erfahrung gehst du weiter,
die Wolken sind verschwunden
und du gibst zu unumwunden:

Die Welt in dir ist heiter!

Wie der Narr im Deck des Tarot
kommst du nun den andern vor.
Du sagst ihnen:
+Der Schritt ins Leere
ist eine prima Lehre
in der Schule des Vertraun’s.“
Nach einem Sturz
ist das Leben nicht vermurkst.
Es ordnet sich in neue Bahnen,
die du vorher nie konntest erahnen.
Du stehst auf im Licht des neuen Tags
und staunst darüber,
was da kommen mag.

Text: Petra Dobrovolny
Foto: PD   Jungfrau im Berner Oberland,
vom Harder ob Interlaken aus gesehen

 

 

Neues Wunderland

Neues Wunderland

Lass dich wie ein Kind schaukeln
und lass dir nichts mehr vorgaukeln:
schau hinter die Schleier,
dann kommt der Geier
und frisst auf die Illusionen
und hebt dich in neue Dimensionen.

Du hast den Schlüssel in der Hand
zu einem Land, das noch niemand fand.
Es liegt vor dir noch unbetreten,
vor Ehrfurcht möchtest du beten.
Du bist beschützt und gesegnet,
ein Engel dir begegnet.

Eine neue Stille breitet sich aus.
Auch wenn du hier noch nie warst,
spürst du, du kommst nach Haus.
Eine neue Sonne geht auf,
erfreut dein Herz mit ihren Strahlen:
Soviel Schönheit konntest du dir nicht ausmalen!

Alles ist neu,
es gibt viel zu entdecken!
Du weisst noch nicht,
was alles soll bezwecken.
Vertrau‘! Denn jemand führt dich an der Hand
durch dieses neue Wunderland.

Petra Dobrovolny

Feier des Lebens

Feier des Lebens

Du träumst einen neuen Traum,
du hörst ihm zu und lässt ihm Raum.
Es wächst weiter dein Lebensbaum
und schlägt aus mit neuen Zweigen.
Um seinen Stamm eröffnest du
einen neuen Reigen.
Die weise Eule lässt sich nieder,
Elstern, Amseln, Spechte,
Feen und Zwerge kommen auf Besuch.
Alte Freunde kommen wieder,
gemeinsam singt ihr viele Lieder,
lasst kreisen einen Krug mit Wein
zur Feier des Lebens:
Wunder dürfen sein!

Petra Dobrovolny

Nun leg‘ die Hände …

Nun leg‘ die Hände in den Schoss
und lass‘ sie ruh’n.
Im Moment brauchst du nichts zu tun.
Lausch‘ mal in dein Herz hinein
und frag‘ es:
„Was darf es als Nächstes im Leben sein?“
Es antwortet: „Wohin willst du denn noch streben?
Es kommt dir doch alles entgegen!“


Geh‘, wohin dein Herz dich trägt,
dann bist du immer am richtigen Ort und nie zu spät!

Petra Dobrovolny
Foto: PD