Lass los und werd‘ ein Narr

Lass los!
Du musst die Welt nicht mehr tragen!
Du musst auch nicht fragen,
ob du loslassen darfst.
Und wo bleibt meine Kontrolle?
O, spiel doch nicht mehr diese Rolle!

Zunächst ein Chaos entsteht:
Alles wird durcheinandergepurzelt,
dann wird alles neu verwurzelt
in höherer Ordnung.
Und zu deiner Verwunderung
war das nicht der Welt Untergang,
sondern ein neuer Anfang.

Es gibt dich noch
befreit vom Joch
Du lässt dich von Mutter Erde tragen,
vergisst deine Bedenken und deine vielen Fragen.
Für dich werden nur noch Rosen blühen.
Die sagen dir: „Vergiss deine Müh’n!
Erfreu‘ dich an unserem Duft
und mach‘ deinem Herzen Luft!
Geh‘ frohgemut deinen neuen Weg
auf dem kein Hindernis mehr steht.
Du hast jetzt freie Bahn
und fängst nicht mehr von vorne an!“

Reicher an Erfahrung gehst du weiter,
die Wolken sind verschwunden
und du gibst zu unumwunden:

Die Welt in dir ist heiter!

Wie der Narr im Deck des Tarot
kommst du nun den andern vor.
Du sagst ihnen:
+Der Schritt ins Leere
ist eine prima Lehre
in der Schule des Vertraun’s.“
Nach einem Sturz
ist das Leben nicht vermurkst.
Es ordnet sich in neue Bahnen,
die du vorher nie konntest erahnen.
Du stehst auf im Licht des neuen Tags
und staunst darüber,
was da kommen mag.

Text: Petra Dobrovolny
Foto: PD   Jungfrau im Berner Oberland,
vom Harder ob Interlaken aus gesehen

 

 

Was der Wind dir singt

Ich, der Wind der Veränderung
singe mein Lied dir:
Du bleibst nicht mehr lange hier!
Du wirst auf viele Reisen gehen
und viele ferne Welten sehen.
Möchtest du dann kehren zurück?
Oder woanders finden dein Glück?
Wer weiss …
Doch zunächst freue dich am Augenblick!
Und wisse: Du bist beschützt!

Dein Freund, der Wind

Was die alte Eiche dir flüstert

Siehst du die Mondin
in der Löwin?
Sie bescheint dein Herz,
auf dass kein Schmerz
mehr sei auf deinem Weg.
Ein Portal öffnet sich:
Staune wie ein Kind!
Vertrau‘ und neu dich erfind!

Deine weise Freundin, die alte Eiche
zur Zeit der Vollmondfinsternis