Frohe Ostern …
für alle, die dies lesen!
Eine andere Perspektive auf das „Ostergeschehen“ bietet sich auch an:
Unser inneres göttliches Kind ist durch Erziehung und starre gesellschaftliche Konventionen gekreuzigt worden. Dieses Kind steht für unsere Lebendigkeit und befähigt uns, unsere Talente zu erkennen und den Sinn unseres Lebens zu entdecken. Ostern bietet die Möglichkeit der Auferstehung, das heisst ein Erwachen: Wir erkennen, was mit unserem inneren Kind passiert ist. Dies geht oft mit einer Lebenskrise einher, die meistens in der Lebensmitte stattfindet. Wir erkennen, was bis jetzt zu kurz gekommen ist und was unsere eigentliche Lebensbestimmung ist.
Mehr dazu gibt es bei C.G. Jung, der den Individuationsweg mit Hilfe des inneren göttlichen Kindes beschrieben hat.
In diesem Sinne wünsche ich ein Erwachen zu euch selbst. Ihr könnt viel mehr als ihr euch zutraut.
Text und Foto: Petra Dobrovolny
Meine Begegnungen mit Bruder Klaus
Am Freitag, den 8. März bot ich wieder eine Klangmeditation in der Pfarrkirche von Leukerbad an. Fünf Minuten vor Beginn strömen noch zusätzlich zu den bereits 15 Wartenden weitere 10 Gäste eilig herein. Georg hält Ihnen die Türe auf, gibt ihnen Sitzkissen und weist Plätze an. Dieses Mal befindet sich etwa ein Drittel Männer unter dem Publikum, so viele wie noch nie. Alle in Begleitung ihrer Partnerinnen. Die Kirchenglocken schlagen fünf Mal, also 17 Uhr, und ich beginne wie immer mit „in nomine patris et filii et spiritus sancti“, um sodann alle willkommen zu heissen mit „benedictus, benedicta, qui venit in nomine domini“. Bald schliessen die meisten der mir Zuhörenden die Augen, lassen sich von den sanften Klängen und Obertönen einhüllen und durchdringen, manche beten still vor sich hin. Dieses Mal versucht zum Glück niemand, mich zu filmen. Ich sehe eine goldene Lichtsäule, die aus dem Inneren der Erde kommend, sich durch meine Füsse bis über meinen Kopf spiralig nach oben dreht bis über das Dach der Kirche hinaus in den Abendhimmel. Die starke Konzentration des Publikums hilft mir, diese Lichtsäule die ganze Zeit mit meinen Klängen zu nähren und die entstehende Energie des Friedens zunächst im Kirchenraum zu verdichten, um sie sodann in die Welt zu senden. Nach einer Dreiviertelstunde schliesse ich ab mit „pax domini sit semper vobiscum“ und „andate in pacem“. Die Glocken schlagen viertel vor sechs. Ich danke den Anwesenden dafür, dass sie gekommen sind, um für den Frieden in der Welt und im Herzen zu beten. Georg sammelt die Kollekte ein. Etwa fünf Leute kommen die Altarstufen zu mir nach oben, um meine Instrumente aus der Nähe zu betrachten. Ein Mann steckt seine grosse Nase der Reihe nach in meine Klangschalen und sagt verwundert: „Die sind ja leer!“ Auch seine Frau will das Geheimnis meiner Klänge erforschen und berührt eine Schale. Ich bitte sie, es sein zu lassen und frage das Paar, woher sie kämen. „Aus der Innerschweiz, vom Kanton Obwalden“, sagt die Frau. „Oh, so wie Niklaus von Flüe“, antworte ich. „Ja, wir heissen auch von Flüe“. Jetzt bin ich diejenige, die staunt. Ob ich diese Meditation auch an anderen Orten gäbe, möchten sie wissen. Als ich verneine, bitten sie mich um meine Visitenkarte und meinen, sie würden gerne wiederkommen.
Niklaus von Flüe lebte von 1417 bis 1487. Er war ein einfacher Bergbauer, der weder lesen noch schreiben konnte, er war hellsichtig und hatte Visionen. Im Alter von 50 Jahren verliess er mit dem Einverständnis seiner Frau seine Familie mit inzwischen 10 Kindern. Die zwei ältesten inzwischen erwachsenen Söhne übernahmen den Bauernhof. Bruder Klaus verbrachte er den Rest seines Lebens ohne Essen und Trinken in einer Einsiedelei in der bewaldeten Ranft-Schlucht in der Nähe seines Familienhauses, um als Eremit zu beten und zu meditieren. Manchmal kamen Ratsuchende zu ihm, man erzählte von Wunderheilungen und anderen Wundern. Im Jahre 1481 bewahrte er durch seine Ratschläge und Ausstrahlung die Schweizer Eidgenossenschaft vor einer Spaltung und einem Bruderkrieg. Auch nach seinem Tod wandten sich viele Gläubige in ihrem Gebet an Bruder Klaus und berichteten, dass ihre Bitten erhört wurden. Auch während der beiden Weltkriege sollen ihn viele Menschen um Schutz und Beistand gebeten haben. 1947 wurde er heiliggesprochen und wurde offiziell zum Schweizer Nationalheiligen mit weltweiter Ausstrahlung.
Nun bin ich Bruder Klaus innerhalb kurzer Zeit viermal begegnet: In der Kirche von Albinen, die ihm geweiht ist, durch die neue Sakristanin von Leukerbad, Schwester Antoinette, die aus Sachseln, dem Herkunftsort von Bruder Klaus, stammt, im Kapitel 5 des Buches „Und plötzlich grosse Klarheit – Positive Prophezeiungen für die heutige Wendezeit“ von Armin Risi und nach meiner Klangmeditation diesem Ehepaar aus Obwalden, das dem Namen nach sogar mit ihm verwandt ist. Im Jahre 2017 erschien zum seinem 600. Geburtstag ein Buch mit dem Titel „Niklaus von Flüe – Engel des Friedens auf Erden“.
Meine Klangmeditationen verstehe ich als Gebet für den Frieden. Diese Begegnungen mit Bruder Klaus sind für mich ein Zeichen dafür, dass ich ihn dabei um Kraft und Inspiration bitten darf.
Foto: Staue von Bruder Klaus in der Kirche von Albinen bei Leukerbad
und Text: Petra Dobrovolny
In memoriam Gunnar Kaiser 9. Juni 1976 – 12. Oktober 2023
Er war der Philosoph von nebenan
und stiess gerne mit dir an
und meinte:
«Die Welt ist anders als sie scheint.
Lass’ uns darüber philosophieren,
dann wirst auch du es schnell kapieren.»
Er tat dies unermüdlich kaiserlich
und fragte sich schliesslich:
«Habe ich genug getan?
Es ist doch unglaublich,
was hier passiert
und wie lange es dauert,
bis das endlich mal jemand kapiert!»
Als Lehrer und Beamter
war er eines Tages ausgestiegen
und hatte sich gesagt:
«Ich mach’ da nicht mehr mit!
Ich mag nicht mehr über andere siegen,
will lieber hinterfragen,
egal, was andere sagen.»
Das Mobbing war für ihn
schwer zu schlucken,
doch wollte und konnte er
sich nicht ducken.
Kaiserlich führte er uns
zu neuen Einsichten,
ohne es sich darin
gemütlich einzurichten.
Er nahm uns mit auf neue Reisen,
wir hatten Teil an Trank und Speisen.
Er nahm uns mit
auf seinen Höllenritt.
Viele wünschten, er werde wieder fit!
Wir sagten: «Gunnar, bleib’ wie du bist!
Wir lieben dich! Lass die Welt nicht
zu nah an dich heran!
Aus unserer Sicht
hast du genug getan!»
Nun ist er Philosoph im Paradies.
Ohne Zweifel geniesst er dies.
Er prostet uns zu von einer Wolke
und sagt: «Das ist es, was ich noch wollte!
Ich bin euch hierher schon mal vorausgegangen,
damit ihr nicht müsst bangen
vor dem Tod. Er ist die tiefste
und höchste Transformation
durch die göttliche Liebe.
Das sag’ ich euch jetzt
aus dieser Perspektive.»
Petra M. Dobrovolny-Mühlenbach
Text und Foto
Gunnar Kaiser war Philosoph, Buchautor und Youtuber
Die Botschaft einer verstorbenen Mutter an ihre Kinder
Einen Tag, nachdem unsere Freundin Gisela gestorben war, erschien sie mir in der Nacht auf den 14. September, ein paar Tage vor ihrer Beerdigung in Locarno. Sie trägt ein hellbeiges langes Brautkleid, einen Schleier aus Spitzen in der Form, wie es die Frauen in Spanien in der Kirche tragen. In ihren Händen hält sie als Brautstrauss kurzstielige rote Rosen mit weisser Myrte. Sie sieht so aus, wie sie im Alter von etwa 50 Jahren aussah. Sie bittet mich, Ihren sechs Kindern folgende Botschaft zu überbringen und sagt: «Liebe Kinder! Trauert nicht um mich, der Herr hat mich von meinen Leiden erlöst. Dankt Ihm dafür, freut euch darüber und feiert. Das Leben ist ein grosses Geschenk, das Sterben gehört dazu. Ich hatte genügend Zeit zum Abschiednehmen vom irdischen Leben, habe alles geregelt, ich habe mich mit allem und allen versöhnt. So konnte ich mich voller Vertrauen in Seine Hände begeben. – Ich möchte euch von Herzen danken, dass ihr mich als Mutter in diesem euren Leben gewählt hattet. Wir haben viel voneinander gelernt. Dies war die Erfüllung für mich und meine Freude. – Bei der Feier in Locarno werden meine sterblichen Überreste neben diejenigen von Mario gebettet. Doch dies ist nur ein äusseres Bild in eurer Wirklichkeit. In Wahrheit geht meine Reise danach weiter: Engel werden mich zu meinem geliebten Partner in den Himmel begleiten. Dort wird eine himmlische Hochzeit stattfinden. So haben wir es uns immer gewünscht, und dieser Wunsch geht nun in Erfüllung. Als eure himmlischen Eltern werden wir liebevoll von oben über euch, euren Kindern und Kindeskindern wachen, euch beschützen und euch beiseite stehen. Wenn ihr es wünscht, könnt ihr uns um Rat fragen. Doch erinnert euch, ihr habt euren freien Willen und eure Freiheit. Wir begleiten euch in Liebe, wie auch immer ihr euch entscheiden mögt. Zum Schluss wünsche ich mir, dass ihr euch immer gut vertragt und euch gegenseitig unterstützt. Lasst es euch gut gehen und feiert das Leben.»
Zum Abschied winkt sie, wirft Kusshändchen und dreht sich um. Zwei Engel nehmen sie in ihre Mitte. Sie schreiten langsam in diagonaler Richtung nach rechts oben, von meiner Perspektive aus gesehen von mir weg. In der Ferne sehe ich eine Brücke in Regenbogenfarben über einem Fluss, auf der anderen Seite der Brücke wartet ihr vor Jahren verstorbener Lebenspartner, festlich gekleidet wie ein Bräutigam, in der Brusttasche ist ein kleines Sträusschen mit Maiglöckchen, hinter ihm steht Giselas Bruder, ebenfalls festlich gekleidet. Er scheint einer der Trauzeugen zu sein, weiter hinten sind noch viele Seelen verstorbener Familienmitglieder versammelt. Es herrscht eine Atmosphäre der freudigen Erwartung. Von irgendwoher klingt eine himmlische Musik.
Foto und Text: Petra Dobrovolny
Thermalwasser Leukerbad
Für alle, die sich für das Leukerbader Thermalwasser und die Geheimnisse des Wassers interessieren
Info-Tafeln der Thermalquellenzunft erklären die Entstehung des Leukerbader Thermalwassers: Oben auf dem Torrent in etwa 2500 m über dem Meeresspiegel sickert Regen- und Schneewasser in zwei Bergseen in die Erde, fliesst bis ca. 600 m unter den Meeresspiegel, zirkuliert dort 40 Jahre lang und tritt in mindestens 22 natürlichen Quellen als Thermalwasser mit Temperaturen von bis zu 51°C wieder an die Oberfläche. In der Dala-Schlucht zum Beispiel an den Felswänden. Dies sieht man an der rostbraunen Färbung der Felsen. Beim Thermalquellensteg, der von der Thermalquellenzunft erstellt wurde und unterhalten wird, kann man an einem Seil einen kleinen Eimer, der sich unten in einem Bassin am Rand der Schlucht mit ca. 37 °C warmem Thermalwasser füllen lässt, zu sich heraufziehen.
In Leukerbad findet sich das grösste Thermalwasservorkommen der Alpen: Es fliessen täglich 3 Millionen Liter.
In einem Sammelbecken bei der Leukerbad Therme, früher „Burgerbad“ genannt, kommt Thermalwasser aus drei Quellen zusammen. Eine Quelle davon ist ein sogenanntes „Lichtwasser“, welches auch den „Warmen Trog“, den Brunnen neben der Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen, speist, bevor es in das Sammelbecken der Leukerbad Therme fliesst. Dieses Wasser hat eine ähnliche Heilkraft wie dasjenige aus dem Wallfahrtsort Medjugorje in Bosnien und ist ein Lichtwasser. Ein Lichtwasser macht Resonanz auf alle 7 Frequenzen – die Regenbogenfarben – des Lichts, die zusammen weisses Licht ergeben. Deswegen werden Lichtwässer in Italien „acque a luce bianca“, auf Deutsch „Lichtwasser“, auch manchmal „Marienwasser“ genannt, da sich diese Quellen häufig an Marienwallfahrtsorten befinden. Doch bereits in vorchristlicher Zeit und auf der ganzen Erde verteilt waren „heilige Quellen“ mit heilendem Wasser bekannt. Der Ganges in Indien ist nur ein Beispiel.
Dieses Lichtwasser einer Leukerbader Quelle wirkt in ähnlicher Weise heilend oder lindernd wie dasjenige von Medjugorje auf das Mesoderm – auf das mittlere Keimblatt – des Menschen, das heisst auf die Knochen, die quergestreifte Muskulatur, die Aufrichtung der Wirbelsäule, die Nervenbahnen und die Grosshirnrinde, das Urogenitalsystem, die Blutgefässe sowie die Verdauungsorgane. Dies bedeutet, es wirkt bei einer Vielzahl von Krankheiten, besonders bei rheumatischen und neurologischen. Im „Badebüchlein Leukerbad“, welches 500 Jahre Badetourismus beschreibt, heisst es, dass das gesamte hiesige Thermalwasser – nicht nur dasjenige der Lichtwasserquelle – für nahezu alles als gut erachtet wurde, zum Beispiel auch für Lähmungen, gebrochene Knochen, Unfruchtbarkeit bei Frauen, Krampfadern, Nierensteine bis Hautausschlag.
Weitere Literatur:
Enza Maria Ciccolo: Lichtwasser, Wasser der Liebe. Forschung, Grundlagen und ganzheitliche therapeutische Konzepte. AT-Verlag 2004 Gudrun Dalla Via: Lichtwässer und ihre Heilkräfte. En praktischer Ratgeber. AT-Verlag 2002 Gudrun Dalla Via, Erich und Monika Baumgartner: Lichtwasserorte in Mitteleuropa. Heilendes Wasser von hundert Orten der Kraft. AT-Verlag 2012. In diesem Buch wird das Leukerbader Thermalwasser leider nicht untersucht.
Leider sind alle drei Bücher vergriffen, eventuell antiquarisch erhältlich oder in einer Bibliothek zu finden.
In den letzten 30 Jahren hat die Wasserforschung dank neuer Messgeräte und Mikroskope neue Erkenntnisse über die Eigenschaften des Wassers offenbart. Bekannt geworden ist besonders Prof. Emoto Masaru, der durch seine Eiskristall-Fotografien zeigte, dass Wasser Informationen aufnimmt. Sein Buch „Die Botschaft des Wassers“ wurde ein Bestseller. Ein bei Thun lebender Schweizer Fotograf, Ernst F. Braun, erstellt im Auftrag Wasserkristallfotografien von eingeschickten Wasserproben. Mehr: www.wasserkristall.ch
Auch das Dunkelfeldmikroskop enthüllte „Die Geheimnisse des Wassers“, so der Titel des Buches von Prof. Dr. Bernd Kröplin und Regine C. Henschel, das 2019 im AT-Verlag erschienen ist.
Weitere Infos:
Foto: Info-Tafel der Thermalquellenzunft
und Text: Petra Dobrovolny
Begegnungen zur Osterzeit
5. April, Mittwoch vor Gründonnerstag: Zur Mittagszeit habe ich wie gewohnt mit meinen Klängen meditiert und bin gerade dabei, die Klangschalen wieder einzupacken, als eine ältere Dame die Kirche betritt und mit ihrem Smartphone in der Hand auf mich zukommt. Ob ich schon fertig sei, möchte sie wissen. Als ich ihre Frage bejahe, sagt sie enttäuscht: «O wie schade, da habe ich Sie verpasst! Ich wollte eine Aufnahme machen und sie meiner Freundin, die morgen operiert wird, senden. Gestern hatte ich schon versucht die junge Organistin bei ihrem Üben aufzunehmen, doch das hat nicht funktioniert.» Ich erkläre ihr: «Die Aufnahmen müssen professionell gemacht werden. Vor zwei Tagen habe ich meine Version von ‘Dona nobis pacem’ auf meinen Youtube-Kanal geladen. Wenn Sie mir Ihre E-Mail-Adresse geben, kann ich Ihnen den Link schicken, den Sie Ihrer Freundin weiterleiten können.» Die Dame freut sich sehr über dieses Angebot und schreibt mir ihre Adresse auf. Sie erzählt mir, dass sie mit ihrem Mann im Kanton Thurgau wohne und seit 1993 jedes Jahr nach Leukerbad in die Ferien käme. Von meinen Klängen sei sie sehr fasziniert. «Die sind so durchdringend und gehen in jede Körperzelle. Das tut so gut!» Daraufhin spiele ich für diese wohl 85-jährige Thurgauerin noch eine Zugabe. Sie bedankt sich herzlich bei mir. Es sei wunderbar gewesen. Leider würde sie morgen wieder nach Hause fahren. Doch nächstes Jahr käme sie wieder.
In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag gibt es die Tradition der sogenannten «Anbetung». Jesus soll zu seinen Jüngern am Abend vor seiner Festnahme im Garten Gethsemane gesagt haben: «Bleibet hier und wachet mit mir.“ (Matthäus 26, 36ff) Deswegen ist die Kirche die ganze Nacht über geöffnet, man die Stunde der eigenen Präsenz auswählen und sich in eine Liste eintragen. Ich füge meinen Namen zwei anderen hinzu für die Zeit von 23 bis 24 Uhr. Sicherheitshalber frage ich den Organisten, der auch für organisatorische Belange zuständig ist, ob es erlaubt sei, wenn ich in der Zeit meine Klangschalen spiele. Er meint, nur die Orgel müsse bis Ostersonntag schweigen, doch andere Instrumente seien erlaubt. Ich müsste mich nur darauf einstellen, dass es Frauen gäbe, die laut den Rosenkranz beteten, und dies nicht nur einmal, sondern mindestens eine Stunde lang. Das würde ihn persönlich stören, denn er würde das stille Gebet bevorzugen. Also beschliesse ich, anstatt für mich allein zu Hause zu meditieren, mich auf diese mir bisher unbekannte Tradition einzulassen und offen zu sein für eine Möglichkeit, mich einzubringen. Und tatsächlich: Fast gleichzeitig mit mir finden sich zwei Leukerbadnerinnen ein und beginnen in der Seitenkapelle, wo mit Papiermaché das Grab Jesu nachgebildet wurde, abwechslungsweise sehr gekonnt den Rosenkranz zu beten. Als Protestantin wurde ich nicht in diese hohe Kunst eingeweiht, kenne den Text nur teilweise und könnte auch nicht mit der hohen Geschwindigkeit mithalten. In aller Ruhe stelle ich meine drei Kristall-Klangschalen wie gewohnt auf den kleinen Altar dieser Barbarakapelle und beginne mit meinem Schlägel jeweils den oberen Rand zu streichen, so dass sich nacheinander allmählich drei verschiedene langanhaltende vibrierende Töne entfalten. Mit diesem «Klangteppich» begleite ich die Litanei der beiden Frauen. Eine Stunde lang durchwabert ein faszinierendes Gewebe von Kristallklängen und zwei weiblichen Stimmen den nach Weihrauch duftenden sakralen Raum.
Foto: Barbarakapelle in der Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen mit der Darstellung vom Grab Christi und meinen Klangschalen
und Text: Petra Dobrovolny
Dona nobis pacem – A sound meditation by Petra Dobrovolny
Mit meinen besten Wünschen für friedliche Ostern
Petra Dobrovolny
Das Herz der Eiche
Das Herz der Eiche
In meine knorrige Rinde
kann kein Liebespaar
ein Herz ritzen.
Nun hab‘ ich selbst
für dich ein Herz gemalt
auf meine Rinde!
Möge es dich erfreu’n,
mein Kinde!
Gehst du achtsam durch die Natur,
dir manches Herz entgegenkommt!
Wund’re dich nur!
Vieles wirst du entdecken,
was wiederum dein Herz
wird wecken!
Text und Foto:
Petra Dobrovolny-Mühlenbach
Zeitenwende
Du musst nichts mehr tragen
und nicht mehr verzagen,
wenn die Probleme der Welt
deinen Horizont überragen.
Die Zeiten sind zu Ende,
ob du es glaubst oder nicht!
Die Welt wird verwandelt,
wenn du auf deinem Weg wandelst.
Sei dir treu,
alles andere ist einerlei.
So ist dein Herz froh und munter
und die Welt wird kunterbunter.
In allen Farben sie erstrahlt
und Gott uns einen
Regenbogen malt!
Text: Petra Dobrovolny
Foto: Regenbogen, PD